Nachdem wir Spielleute am 17. Tage im Julmond in Friolesheym gefeyert und musiziert hatten, mussten wir in den fruehen Morgenstunden des 18. Tages des Julmondes bereyts wieder unsere stinkenden Kutschen beladen. Wartete doch eyne rund drey Stunden andauernde Fahrt nach Ascabah auf uns, wo man uns um die hoechste Mittagsstund‘  erwartete, um die Besucher zu unterhalten.

Nachdem wir eyn ordentliches Fruehstuecksmahl  zu uns genommen hatten, traten wir die lange Reyse an. Die Fahrwege waren auf dem Lande nahezu  menschenleer .
Auch auf dem breyt ausgebauten Fahrwege herrschte nur maessiges Getuemmel, so dass die Reyse gut voranging.

Zur 10. und eyner halben Stund trafen wir sodann am Castell zu Ascabah eyn. Nachdem unser Ringsenwagen und das Pestmobil zusammengebaut und hergerichtet waren, suchten wir als erstes die orientalische Taverne auf, um dort mit eynem maurischen Heyszgetraenk die Lebensgeyster vollends aufzuwecken. Was auch gelang.

Es folgt nun eyn ausfuehrlicher Gang ueber das Marktgelaende, um die besten Plaetze fuer unsere Darbietungen auszuwaehlen.

Dabey trafen wir bereyts auf mehrere Haendler und Handwerker, die dieses Jahr auf den verschiedensten Maerkten ihre Waren feylboten und sich unsere Wege immer wieder kreuzten. Eyn herzliches Hallo allerorten und eyn kurzes Schwaetzchen waren unumgaenglich.

Auch mit der Obrigkeyt von Historisches Eschbach wurde Kontakt aufgenommen, Eynzelheyten geklaert und im Weyteren trafen wir sodann auf unsere ersten Fans, die es sich nicht nehmen lassen wollten, den Saisonabschluss mit uns zu erleben.
Auch eyne grosze Anzahl Mitglieder des Mittelalterstammtisch Hochrheyn e.V. waren zugegen.

Als die Glocke zur hoechsten Mittagsstund‘ schlug begannen wir mit unseren Bardengesaengen.

Schon ab der ersten Darbietung scharte sich eyne grosze Menschenmenge um uns herum, die unseren Weysen lauschten. Offensichtlich gefiel ihnen was wir taten. Ernteten wir doch lauten Jubel und viel Handgeklapper fuer unsere Musici.

Obwohl uns die kurze Nacht noch eyn wenig in den Knochen steckte, war unsere Motivation unerschuetterlich. Wir gaben auch an diesem Tage unser Bestes.

Bereyts ab unserem zweyten Auftritt gesellte sich Kaept’n Black Beard zu den Zuhoerern. Dieser ward so begeystert von unserer Musici, dass er uns bis in die Abendstunden hineyn folgte, die ihm bekannten Weysen mitsang und die Umstehenden auch dazu animierte, mitzuschunkeln und zu klatschen.

Schnell hatten sich noch weytere Piraten um ihn versammelt und so folgte uns von Spielort zu Spielort eyne Horde rauher Gesellen, die in eynem Anflug von Ekstase sich voellig verausgabten. Eyner dieser rauhen Gesellen schwang sogar wiederholt seyn Tanzbeyn. Ganz nebenbey flosz der Rum in Stroemen in die Waenste.

Egal an welcher Stelle des Marktes wir uns im Verlaufe des Tages eynfanden, ueberall grosze Menschentrauben, die sich begeystern lieszen und mitmachten. Singen, Tanzen, Schunkeln, Klatschen, nichts wurde ausgelassen. Eyne Freude fuer uns Spielleute, dies zu Sehen. Niemand stand gelangweylt da, alle hatten riesigen Spasz. Besonders wir!

Zur 5. und eyner halben Stund‘ im Meridianus  begaben wir uns auf Anweysung der Obrigkeyt des Marktes zum alten Amtssitz des Schultheysz. Dort versammelten sich alle Gewandeten Marktteylnehmer, um kurz darauf in eynem maechtigen Fackelzug auf das Marktgelaende eynzuziehen.

Zur 6. Stund‘ im Meridianus ging es los. Angefuehrt wurde der grosze Fackelzug vom Ausrufer, danach folgten wir Spielleute mit unserer Musici. Sodann schritt der Schultheysz mit seyner ehrenwerten Gemahlin dahin, ihm folgten weytere Adlige, Ritter und Bauernvolk mit seynen Gaesten.

Eyn beyndruckend anzuschauender Lichterzug ward dies. Das Flackern der Fackeln warf gespenstische Schatten an die Hauswaende. Und so zogen wir in den Markt eyn, drehten eyne Runde ueber das ganze Marktgelaende, wo der Schultheysz auf der Treppe des Castells schlieszlich eynige Worte an die Haendler und die Marktbesucher richtete.

Nachdem er geendet hatte, unterhielten wir die vielen Anwesenden mit mehreren Weysen, bevor es zu Odin’s Feuerdarbietung ging. Wir hatten die Ehre diese musikalisch umrahmen zu duerfen.

Zur 7. Stund‘ im Meridianus endete schlieszlich unser „Arbeytstag“. Muede und ausgebrannt traten wir letztlich die Fahrt zu unseren Heymstaetten an.

Auch wenn dieses 4. Wochenende im Adventus, welches wir unterwegs waren, uns nochmals alles abverlangt hatte, waren wir zufrieden und sehr froh darueber, dass es uns gelungen war, zum Saisonabschluss noch eynmal soviele Menschen zu erfreuen und ihre Sorgen vergessen zu lassen.

Wir werden nun tief Luft holen, Kraefte sammeln und im Fruehjahr AD MMXVII wieder fuer Euch da seyn.

Bis dahin bleybet alle gesund und munter und habet eyn gutes, glueckliches und gesundes Novum Annum.