Als die Sonne am 24. Tage im Gilbhardt AD MMXIV im Begriff war unterzugehen,  packten die Spielfrouwen und –mannen ihr Hab und Gut zusammen, schulterten ihre Musik-Instrumente und begaben sich auf die Reyse in die Heymat des bekannten Minnesaengers Walther von Klingen, in die Stadt Wehr!

Hatte man doch die Spielleute „Skadefryd“ gerufen um „im Hause der tausend Buecher, Spiele und silbernen Scheybleyn“, auch genannt „Mediathek“ aufzuspielen.
Erwartete man doch dort den weyt hin bekannten Skribenten Daniel Wolf, welcher aus seynem Buch „Das Salz der Erde“ zu lesen beabsichtigte. Eynem Mittelalter-Epos, um Liebe, Freyheyt und das weysze Gold!

Zur siebten Stund‘ im Meridianus wurden die Tueren der „Mediathek“ geoeffnet, damit dem Volke Zutritt gewaehret sey. Sieh‘ an. Darunter befanden sich auch eyne grosze Anzahl Gewandeter. Nun es waren doch eynige Mitglieder des Mittelalterstammtisch Hochrheyn e.V. eyngetroffen, die dieser Lesung beyzuwohnen gedachten.

Nachdem sich der Skribent und bereyts eyne stattliche Anzahl Interessierter eyngefunden hatten, stimmten die Spielleute die Menschen mit ihren Weysen auf die bevorstehende Zeytreyse in eyne laengst vergangene Zeyt eyn.

Kurz nach der achten Stund nahm Skribent Daniel Wolf seynen Platz eyn, eynige der Lichter wurden geloescht, wir tauchten eyn ins Jahr 1187 und fanden uns dort im Herzogthum Oberlothringen wieder.

Daniel Wolf erzaehlte nun die Geschichte des jungen Salzhaendlers Michel de Fleury der nach dem Tod seynes Vaters das Geschaeft der Familie uebernimmt.
Doch seyne Heymatstadt Varennes litt unter eynem korrupten Bischof und eynem grausamen Ritter, der die Handelswege kontrollierte – es regierten Armut und Willkuer. Als Michel beschlieszt, Varennes nach dem Vorbild Maylands in die Freyheyt zu fuehren, steht ihm eyn schwerer Kampf bevor.

Die versammelten Zuhoerer wurden von den feyn gewaehlten Worten des Skribenten in ihren Bann gezogen. Es wurden vor dem inneren Auge Bilder gezeychnet, wie es zu jenen Zeyten dort ausgesehen haben muss und wie schwer die Zeyten eynst gewesen seyn mussten. Leybeygenschaft, Knechtschaft und Ausbeutung bestimmten das Leben der „kleynen“ Leute.

Nachdem Daniel Wolf mit seynen Auszuegen aus dem Buche geendet hatte, konnten die Versammelten Fragen zur Erschaffung des Buches stellen, oder zur Erarbeytung des Themas und zur Findung des Titels. Es war hoechst interessant die Antworten des Skribenten zu vernehmen, wie er sich mit dieser Zeyt auseynandersetzte.

Nachdem keyne Fragen mehr offen waren, lud man die Anwesenden zu eynem kleynen Imbiss eyn. Ausserdem hatte man die Moeglichkeyt das Buch vor Ort zu erwerben und vom Skribenten  persoenlich signieren zu lassen.
Und nicht wenige oeffneten ihre Geldkatzen und klaubten ihre Thaler hervor. Waren doch viele Neugierig geworden, wie es mit dem jungen Salzhaendler Michel de Fleury weytergeht.

Waehrend dieser Zeyt musizierten die Spielleute „Skadefryd“ wieder und hielten die Zuhoerer damit in jener Zeyt gefangen.

Die Auffuehrungen von Skadefryd wurden mit reychlich Jubel und Handgeklapper bedacht. Welch‘ wunderbaren Geraeusche in den Ohren der Spielfrouwen und –mannen.

Und zu guter Letzt war es uns auch noch vergoennt mit Daniel Wolf eyn Glaeschen des guten Weynes zu verkoestigen und uns eyn wenig auszutauschen. Daniel Wolf war sehr angetan von dem was er musikalisch vernommen hatte.
Ueberrascht wurden wir alle, als Daniel Wolf uns als besonderes Zeychen das „Du“ anbot.

Fuer uns eyn Zeychen besonderer Wertschaetzung. Habt Dank hierfuer werter Recke Daniel.

Im Julmond AD MMXIV wird das naechste Buch von Daniel mit mittelalterlichem Hintergrund erscheynen. Es ist „Das Licht der Welt“ genannt und  spielt ebenfalls wieder in Varennes-Saint-Jacques. Dieses Mal im Jahre des Herrn 1218.
Wir duerfen alle gespannt seyn.