So leset denn daselbst, was sich zugetragen am 13. Tage des Scheyding zum niederen Hofe in Murgon. Eyn wahrlich Kleynod, das „Zechenwihler Hotzenhaus“ wurde gefeyert. Der Tag des offenen Denkmals ward zum Anlass genommen, das Volk eynzuladen, um eben jenes alte Gemaeuer, welches noch bis 1998 bewohnt war, zu besichtigen.

So ereylte die Spielleute Skadefryd der Ruf, moegen sie doch das Fest mit ihren mittelalterlichen Weysen bereychern und das eyngeladen Volk zu unterhalten. Und so bestiegen die Spielleut, wie schon viele Male zuvor, auf dem Auplatz die stinkenden Kutschen, um gen Murgon in den Ortsteyl Niederhof zu reysen, wo sie schon sehnsuechtig erwartet wurden. Die Obrigkeyt des Vereyns, Dr. Georg Kirschbaum, begrueszte uns auf’s Herzlichste. Warteten doch alle auf die ersten Klaenge. Zunaechst bezogen wir Quartier in eyner alten Scheuer, gleych beym Ausschank… wie praktisch. Bey kurzen Wegen blieben die Traenke kuehl. Eyn groszes Aufatmen des Kirschbaumes bey eynem Blick gen Himmel.. die Sonne ward auf dem Plane gesichtet. Bangte man doch in den vergangenen Tagen, ob das waermende Gestirn sich wohl durchsetzen wuerd..

Nun, dann konnt wohl nichts mehr schief gehen, denn – wo auch immer die Spielleute erscheynen und aufspielen, ward der Regen verbannt und die Sonne entfaltete ihre warme Pracht.. Aber an diesem Tage gar, ward es richtig sommerlich warm. Eyn wunderbarer Tag für die Veranstalter und auch die Besucher.

Zur 11. Stund, nun eyn kleyn wenig spaeter, eroeffnete die Vereynsobrigkeyt das Fest und auch hohes Amtsgethier und Vertreter des Landesfuersten waren zugegen und wurden begrueszt. Nun aber hatte das Warten eyn Ende und der musikalische Reygen begann. Althochdeutsch mit eynem Loesezauber… der Merseburger Zauberspruch 1. Ahh, das Volk merkte auf und eyne jede Darbietung wurde mit viel Handgeklapper belohnt.

Aber die Spielleute sind nicht alleyne auf dem Plane erschienen. Die Mitglieder des Fanclubs machten ihre Aufwartung und das grosze Banner wurde, für alle sichtbar, aufgespannt. So konnte eyn jeder sehen, wie die Spielleute unterstuetzt werden. Eynen herzlichen Dank von den Spielleuten an den unermuedlichen Fanclub!!

Damit sich keyn Muesziggang eynstellte, ward neben dem Hotzenhaus eyn Markt aufgeboten, bey dem allerley Nuetzliches und Dekoratives angeboten ward. Nun, ueberfluessig zu erwaehnen, dass die zum Kauf angebotenen Fluiten und eyn kleynes Getrommelensemble ihre Abnehmer in den Reyhen der Spielleute fanden.

Fuehrungen durch’s alte Gemaeuer und frisch gepresster Saft vom Apfel wurden ebenso angeboten wie eyne Schuhflechterey.

Bis fast zur 5. Stund im Meridianus spielten die Spielleute auf und auch Zugaben wurden gegeben. Eyn Zeychen, dass die Spielleute den „richtigen“ Ton getroffen. So ward auch Georg sehr zufrieden und deutete an, dasz dies wohl nicht der letzte Besuch auf dem Hotzenwald waere.

Nach eynem Abschiedstrunk verabschiedeten sich Spielleute und Fanclub. Wir alle hatten eynen wunderschoenen Tag erlebt und so bestiegen wir mit eynem Laecheln im Antlitz unsere stinkenden Kutschen und begaben uns gen Seckinga.