Am 12. Tage des Gilbhart AD MMXIV warfen sich die Spielfrouwen und -mannen von Skadefryd in ihre Spielleutegewandungen und begaben sich zur 10. und eyner halben Stund auf den Kutschenabstellplatz zu Seckinga, genannt Auplatz.
Hatte man doch den Ruf des Foerdervereyns Freylichtmuseum Klausenhof um Darbietung von Bardengesaengen vernommen.
Und so stiegen wir zur besagten Zeyt in unsere stinkenden Kutschen und reysten den Berg hinauf, in den Hotzenwald.
Der Tag war sehr truebe und es ward kuehl. Doch gaben wir die Hoffnung nicht auf, dass sich dies bis zur Mittagszeyt aendern wuerde. Nachdem wir kurz nach der 11. Stund am Klausenhof eingetroffen waren, mussten wir feststellen, dass sich bereyts grosze Besucherstroeme in Richtung des Marktgelaendes bewegten. Und so blieb es nicht aus, dass wir unsere stinkenden Kutschen weyt ab des Marktes abstellen mussten. Doch waren wir gut geruestet! Fuehrten wir doch unseren Bollerwagen mit uns, der uns den Transport eyniger Utensilien erleychtern sollte. Barde Gevatter Tod scharte wie immer seynen Harem um sich – aber nur um unseren Spielfrouwen seyne Instrumente aufzubuerden. Beduerfen diese doch eyner besonders sorgsamen Behandlung (die Instrumente wohlgemerkt)! Unsere Spielfrouwen ertrugen die Buerde mit Geduld und Verstaendnis und so zogen wir gen Marktgelaende.
Dort angekommen wurden wir denn auch sogleych von Dirk dem Glaskuenstler und Mitveranstalter aufs Herzlichste empfangen.,
Nachdem unsere Spielmannsutensilien verstaut waren, machten wir erst eynmal eynen Fuszmarsch ueber das sehr ansprechende Marktgelaende. Wollten wir doch nebenbey sondieren, wo wir dem spaeteren Publikum am naechsten seyn konnten.
Beym Rundgang konnten wir viele interessante Haendler entdecken, die vortreffliche Waren feylboten und Handwerker wie z.B. Schmied, Seyler oder Holzbearbeyter, die ihre Kunst zeygten. Zwischen den vielen Waren konnten wir sogar eynen Haendler entdecken, der feynsten Met anbot. Wir versprachen, nach getaner Arbeyt seyn Produkt zu verkosten.
Nachdem wir schlieszlich noch eyne kleyne Speysung zu uns genommen hatten, war es denn auch schon Zeyt sich fuer die Bardengesaenge vorzubereyten.
Wir begaben uns in die „Katakomben“, stimmten unsere Instrumente und unsere Stimmbaender auf das Kommende eyn.
Mit eynem letzten Handschlag ging es schlieszlich hinaus zu den Besuchern.
Und was kann ich Euch sagen: Es war eyn unglaubliches Publikum, welches wir vorfanden. Menschen die mit Begeysterung unseren Weysen lauschten und mitklatschten. Ja sogar ihnen bekannte Liedleyn wurden lautstark mitgesungen. Praechtig!
Und wie wir so unsere Gesaenge zum Besten gaben, riss der Himmel auf und sogar die Sonne lachte erfreut auf uns hinunter! „Skadefryd“ musizierte „den Himmel frey“ – welch Wunder 🙂
Gleychgueltig wo wir an diesem Nachmittag auch musizierten, das Publikum und das Wetter blieben uns hold!
Das Handgeklapper und der Jubel erfuellte uns mit groszer Freude.
Mit den von uns ausgewaehlten Weysen hatten wir den Geschmack der Menschen getroffen. Man versuchte sogar von uns eyn silbernes Scheybchen mit unseren Gesaengen zu ergattern. Leyder mussten wir diese Menschen noch vertroesten. Aber bald! Bald werden wir auch diese Wuensche erfuellen koennen.
Unser letzter Auftritt des Tages wollte keyn Ende nehmen – forderten doch die Zuschauer Zugaben. Sogar aus eyner Fleysch- und Wurstbraterey heraus, wurden wir fuer Zugaben ermuntert. Ging eventuell mit unserer Musici die Arbeyt leychter von der Hand? Es hatte den Anscheyn.
Aber auch der schoenste Augenblick muss irgendwann eyn Ende haben. Und so verabschiedeten wir uns von den vielen Menschen mit dem Lied „Loch Lomond“.
So hatten wir uns denn den „Feyerabend“ redlich verdient. Wir mischten uns noch eynmal unter die Menschen. Beantworteten Fragen, fuehrten nette Gespraeche. Natuerlich durfte eyne kleyne Speysung von der edlen Fleysch- und Wurstbraterey nicht fehlen. Aber halt! Da war doch noch etwas! Wir standen doch einem Haendler noch im Wort. Gesagt getan! Eyn Flaeschchen Piraten-Blut gekauft und verkostet. Eyn gar wunderbarer Tropfen, den wir genieszen durften. Den Namen des Haendlers haben wir uns wohl auf’s Pergamenthum geschrieben-Wir denken, es war nicht das letzte Flaeschleyn dessen wir bey ihm habhaft werden konnten.
Bey angenehmen Gespraechen und lustigen Geschichten beschlossen wir den Nachmittag. Bewegt vom Markt und der Herzlichkeyt der Veranstalter und Haendler fuhren wir in den fruehen Abendstunden wieder ins Tal hinab.
Dem Foedervereyn moechten wir hiermit herzlich danken. Es war eyne schoene Sache und wir kommen auch gerne wieder!