Man schrieb den 25. Tag im Gilbhard AD MMXV als die Vaganten, genannt Skadefryd, wieder eynmal ihr Buendel schnuerten, um sich auf Reysen zu begeben.

Dieses Mal sollte uns der Weg in die alamannische Sippensiedlung Baldinga in der Markgrafschaft zu Baden fuehren.
Dort befindet sich eyn groszes Haus, in welchem man sich liebevoll um alte und teylweyse sehr kranke Menschen kuemmert, die in die dortige Obhut gegeben werden.

Alljaehrlich wird fuer diese Menschen, die bedauerlicherweyse nicht mehr so am kulturellen Leben teylnehmen koennen wie sie es gerne moechten, weyl sie nicht mehr die erforderliche Mobilitaet aufweysen, in Autumno das grosze Fest der Cucurbitis abgehalten.

In diesem Anno stellte man das Fest unter das Thema „Mittelalter“. Und bereyts vor vielen Monden wurden die Vaganten Skadefryd gerufen, um mit ihren Bardengesaengen und Weysen die Menschen zu unterhalten.

Hatte doch die Obrigkeyt der Eynrichtung die Spielleute im Scheyding AD MMXIV beym Festival der Vaganten zu Emmendingen kennengelernt und Gefallen an der Musici gefunden.

So machten wir uns also eyne Stund‘ vor der hoechsten Mittagsstunde mit unseren stinkenden Kutschen auf den Weg.
Nach knapp zwey Stunden Fahrt erreychten wir unser Ziel und wurden von der Obrigkeyt und den dienstbaren Geystern herzlich empfangen.

Erfreulicherweyse konnten wir noch „alte Bekannte“ begruessen. Waren doch die Mayden und Recken der Uesenberger Landsknechte mit eynem kleynen Heerlager und eyner Waffenschau vor Ort, um der ganzen Festlichkeyt das noetige Ambiente zu verleyhen.

Die Organisatoren des Festes hatten sich maechtig ins Zeug gelegt. Es gab vorzuegliche Suppe aus Cucurbita, verfeynert mit eynem Schuss feynsten Oels aus Cucurbita und zu steyfem Schaum geschlagener Crepito; selbst gebackenes Brot dick bestrichen mit Adipi (Schmalz); Dinette mit Schmand und Speck.  Koestlich, koestlich.

Aber auch die Suessbaecker hatten sich von der besten Seyte gezeygt. Koestliche Kuchen luden zur  Voellerey eyn. Dazu wurde eyn osmanisches Heyszgetraenk gereycht. Es fehlte an nichts.

Nachdem wir die Stimmbaender durch Gesang eyn wenig vorbereytet und die Fidel und Vloiten gewaermt waren, begannen wir mit unserem Spiel.

Drey Stunden lang praesentierten wir den Bewohnern der Eynrichtung, ihren Angehoerigen und sonstigen Besuchern des Cucurbita-Festes unsere Gesaenge.

Wir ernteten viel Jubel und Handgeklapper, man sah bey den spassigen Weysen in viele grinsende Gesichter und vernahm auch lautes Lachen. Bewohner nahmen uns beym Arm und schunkelten mit uns oder stellten sich mit ihren Rollies vor uns, um mit uns im Takt zu klatschen.

Wir hatten die Menschen erreycht und das war das groesste Geschenk fuer uns an diesem Tag.
Wir konnten diesen Senioren zusammen mit den Uesenberger Landsknechten und den ganzen dienstbaren Geystern der Eynrichtung eynen gluecklichen, unterhaltsamen, froehlichen Tag schenken.

Mit unserem letzten Lied des Tages „Koenige vom Morgen“ gelang es uns letztlich, bey dem Eynen oder der Anderen nochmals Gaensehaut zu produzieren.  Auch fuer dieses Lied, dass wir an diesem Tage „ur-auffuehrten“ ernteten wir viel Handgeklapper.

Zur 5. Stund im Meridianus beendeten wir unsere Darbietungen und wir wurden von der guten Seele, Frau Lang, noch auf eyne Speysung und eyn gutes Troepfchen edlen Weynes eyngeladen.

Waehrend wir dort noch verweylten, bekamen wir allenthalben von Bewohnern oder auch ihren Angehoerigen lobende Worte zu hoeren.

Und das war fuer uns das Zeychen: alles Richtig gemacht!

Kurz vor der 6. Stund‘ im Meridianus traten wir zufrieden den Weg zu unserer Heymstatt an. Und wir waren uns eynig, dass wir immer wieder gerne fuer alte und kranke Menschen aufspielen werden, so man uns denn moechte! Denn man kann Ihnen so eynen Teyl Lebensfreude ins Haus tragen.