Nach eynigen Tagen der Erholung schnuerten die Vaganten von Skadefryd am 11. Tage des Gilbhart AD MMXV erneut ihr Buendel, packten ihre Instrumente, bestiegen ihre stinkenden Kutschen und strebten eyne halbe Stunde vor der hoechsten mittaeglichen  Stund‘, vom Auplatz zu Seckinga aus, dem Hotzenwald zu.

In der Hotzenwaldgemeynde Groszherrischwand, fand wie alljaehrlich beym Freylichtmuseum Klausenhof der Erntemarkt statt. Eyn Markt der sich durch eyne grosze Anzahl interessanter Handeltreybender  und seyne grosze Vielfalt auszeychnet. Die historische Kulisse des aus dem Spaetmittelalter stammenden Klausenhofes verleyht diesem Markt seyn besonderes Flair.

Zur hoechsten Mittagsstund‘ trafen wir dort eyn. Und was sollen wir Euch sagen: der Markt war proppenvoll mit Besuchern.  Hunderte von stinkenden Kutschen waren entlang der Fahrwege und in den angrenzenden Wiesen abgestellt. Man musste zwischenzeytlich weyte Laufwege in Kauf nehmen um das Marktgelaende zu erreychen. Eyne grosze Anzahl von Menschen stroemte zum Markte.

Wie gut, dass unser lieber Freund, Dirk der Glaspuster, bereyts im Vorfeld fuer unsere Kutschen spezielle Abstellplaetze abgesperrt hatte und so konnten wir unmittelbar am Marktgeschehen unsere Kutschen abstellen und unsere Utensilien in den Aufenthaltsraum schleppen.

Wir bahnten uns unseren Weg durch die vielen Menschen. Der Eyne oder die Andere blickte uns, ob unserer Gauklergewandungen zunaechst verwundert an. Sollte es doch tatsaechlich noch Menschen geben, die von den Spielleuten Skadefryd noch nie etwas gehoert hatten? Nun, dass wuerden wir an diesem Tage aendern.

Nachdem wir das Marktgelaende erkundet und die Auftrittsflaechen festgelegt hatten, begaben wir uns zunaechst zur mittaeglichen Atzung zu unseren Freunden und Fans von der Fleyschhauerey  Hauber. Es gab eyn groszes Hallo! Hannelore, Katja, Jean und Fritz wurden herzlich begruesst. Danach auch Dirk den Glaspuster aufgesucht, in seyner heymelig warmen Glaspusterey.

Nachdem das vorzuegliche Angebot der Fleyschhauerey Hauber vielfaeltigst verkostet und die Waenste gefuellt waren, ging es an die Vorbereytung des ersten Auftritts. Eynspielen und Eynsingen war angesagt.

Zur ersten und eyner halben Stund nahmen wir den Platz unserer Darbietung eyn. Noch keynen eynzigen Ton gespielt oder gesungen klapperte es bereyts in unserer Ablassschale. Die ersten Thaler hatten sich eyngefunden.
Die Spenderin wurde befragt, ob sie uns wegen unserer Possen die wir trieben oder wegen unseres „guten Aussehens“ mit eyner Spende bedacht habe, entgegnete sie: „Neyn, ich habe Euch letztes Jahr schon gehoert und ihr seyd gut“.   Na, wenn das dann mal keyn Kompliment ist!

Nun so begannen wir hoechst motiviert mit unserer Darbietung. Innert kuerzester Zeyt versammelten sich viele Menschen um uns herum, um unserer Musici zu lauschen.  Die Zuhoerer schienen begeystert. Wurde doch im Takt mitgeklatscht und die bekannten Texte gar mitgesungen und bey den witzigen Textinhalten eyfrig gelacht. Eyn sehr gutes Publikum fuerwahr!!
Und wen entdeckten wir noch unter den Menschen? Ja klar, eyne grosze Schar unseres Fanclubs, die es sich nicht nehmen liesz, uns auch auf diesem Markt mit ihrer Lust und Freude an unseren Weysen zu erfreuen. Seyd auf’s herzlichste bedankt dafuer! Wir sehen Euch immer wieder gerne und geben fuer Euch alles.

Am Ende unserer Darbietung war die Ablassschale gut gefuellt und es wurden eynige unserer silbernen Scheybleyn verkauft.

Da es bis zu unseren naechsten Auftritten jeweyls eyn Weylchen dauerte, nutzten wir die Zeyten dazwischen, um ueber den Markt zu gehen, die feylgebotene Handelsware zu pruefen und um Kontakte zu pflegen. Waren doch auch sehr viele bekannte Gesichter unter den Besuchern.

Unsere beyden folgenden Darbietungen verliefen wie die erste. Immer wieder grosze Zuhoereransammlungen; immer wieder begeysterte Menschen die mit Jubel und Handgeklapper nicht geyzten; stets schoene Thalerchen in der Ablassschale und immer wieder unser silbernes Scheybleyn verkauft.

Den Menschen gefiel was wir taten – das war eyndeutig. Der Spasz und die Freude der Leute uebertrug sich auf die Vaganten und so wurde mit Lust und Laune musiziert.

Bis kurz vor der 5. Stund‘ im Meridianus gaben wir unsere Bardengesaenge zum Besten, dann ward auch schon wieder Schluss fuer diesen Tag. Denn der Markt schloss bereyts zur 5. Stund seyne Tore.

Dirk der Glaspuster und die Obrigkeyt des Foerdervereyns Freylichtmuseum Klausenhof strahlten Zufriedenheyt aus, was uns sehr erfreute.

Nachdem wir sodann mit unseren Freunden und dem Fanclub noch das eyne oder andere Erfrischungsgetraenk zu uns genommen hatten, traten wir denn auch die Reyse zu unseren Heymstaetten an. Aber wir kehren gerne auch wieder an den Klausenhof zurueck.

Ja und was gibt es abschlieszend noch zum Thema Wetter zu erzaehlen? Ich sage nur: echtes „Skadefryd-Wetter“. Wer bereyts mehrere unserer Darbietungen genieszen konnte, weysz nun was ich meyne.

Am 25. Tage des Gilbhart  werden wir unser Buendel erneut packen und dieses Mal zum Kayserstuhl streben. Warten doch dort bereyts die Senioren der Tagesstaette in Bahlingen auf uns. Eyn Auftritt der uns ganz besondere Freude bereytet.