Am 06. und 07. Tag des Brachet AD MMXV reysten die Spielleute in den Hotzenwald.
Fand doch dort auf dem Gelaende des Freylichtmuseums Klausenhof  der Gemeynde Großherrischwand eyn grosser Kunsthandwerksmarkt, genannt „Kunststueckchen“ statt.
Der Klausenhof ward eyne wunderbare Kulisse. Stammt dieser doch aus dem Jahre 1424 und ist eynes der aeltesten Haeuser im Schwarzwald. Der Klausenhof und das gesamte umliegende Gelaende wurden  mit  viel Hingabe wieder hergerichtet und erstrahlen daher im urspruenglichen Glanze.

An diesem besagten Wochenende waren eyne Vielzahl von Haendlern und Handwerkern, auch von weyt her, angereyst, die ihre Waren und Kunst feylboten. Es gab nichts, was es nicht gab….

Aber auch ans leybliche Wohl ward gedacht.

Man konnte beym Pfister frisch gebackenes Brot zum Verzehr erwerben; sich an Gruenzeug satt essen, welches in frueheren Zeyten wohl eher dem Vieh vorbehalten ward oder bey unserem Lieblingsfleyschhauer Fritz dem Hauber, welcher mit seynem holden Weybe Myrta, seyner huebschen Tochter Katja und dem hehren Recken Jean seyne Waren feylbot, auch eynen vorzueglichen Fleyschlappen oder in Daerme gepresstes Fleysch verzehren.

Dazu konnte man sich in Oel ausgebackene Tartuffelspitzen (der Helvetier wird es eher unter „Vierkant-Rösti“ kennen) schmecken lassen. Jeder nach seynem Geschmack.
Auch die Freunde der Suessspeyse kamen nicht zu kurz und dazu konnte man eynen Becher des koestlichen osmanischen Heyszgetraenkes zu sich nehmen.

Und alles war auf seyne dargebotene Art koestlich.

Die Tavernen mit Bier, Weyn, schnoedem Wasser oder Apfelwasser hatten an diesem, von der Sonne verwoehnten, Wochenende groeszte Probleme ihre Getraenke zu kuehlen.
So ab und an musste man sich eben auch mal mit eynem handwarmen Getraenk zufrieden geben, weyl die weyszen kaelteproduzierenden Kaesten dem Ansturm der Menschenmassen eynfach nicht gewachsen und nicht dafuer ausgelegt waren.
Doch sehe man hier den positiven Aspekt – man holte sich auf diese Weyse wenigstens keyn Bauchgrimmen oder eynen Kaelteschock

Die Spielleute Skadefryd gaben an beyden Tagen bereyts ab der 11. Stund bis zur 5. Stund im Meridianus ihr Bestes. Sie zogen mit ihrem Ringsenwagen ueber das Gelaende und verbreyteten an mehreren Stellen Kurzweyl.

Immer und immer gelang es ihnen, die vielen Zuhoerer um sie herum, in ihren Bann zu ziehen. Es wurde ob der teylweyse derben Texte viel gelacht, Lieder mitgesungen, mitgeschunkelt. Die Stimmung war herrlich. Und so blieb es auch nicht aus, dass am Ende eyner jeden Darbietung frenetisch Handgeklapper zu hoeren ward.

Von vielen Zuhoerern wurden die Spielleute mit eynem Obulus in ihre Ablassschale bedacht, wofuer sie sich recht herzlich bedankten. Wuerdigte man doch dadurch ihre Bardengesaenge und die dargebotene Unterhaltung auf besondere Weyse.

Aber die Spielleute hatten an diesen beyden Tagen noch eyne ganz andere Ueberraschung fuer die Gaeste parat.

Naemlich die Taufe ihres ersten silbernen Scheybleyns,  auf welchem auf magische Weyse vierzehn(!) Liedleyn eyngefangen wurden. Das Scheybleyn bekam den Namen „cantus vagus“ (Das Lied des fahrenden Spielmanns).

Wer an diesen beyden Tagen das Scheybleyn erwarb, wurde zum Dank von den Spielleuten zu eynem Getraenk eyngeladen und die Vaganten signierten die Huellen auf Wunsch sogar.

Bey all jenen, die dieses Scheybleyn erwarben, bedanken sich die Spielleute und wuenschen viel Vergnuegen beym Anhoeren.

Am Abend des Balder, nach getaner Arbeyt, konnten die Spielleute das Fazit ziehen, dass es, durch die Waerme bedingt, zwey sehr anstrengende Tage gewesen sind, die aber riesigen Spasz gemacht haben.
Man hat „alte“ Freunde getroffen, neue Freundschaften geschlossen und viele neue Fans dazugewonnen.

Es war eyn sehr angenehmes Zusammenarbeyten mit dem Veranstaltungsteam rund um den Glaspuster Dirk, dem die Spielleute fuer das entgegengebrachte Vertrauen danken.

Abschliessend moechten die Spielleute es nicht versaeumen, sich bey ihrem Fanclub recht herzlich zu bedanken.

Eynmal dafuer, dass sie die Darbietungen in großer Zahl aufgesucht und ihren Spasz dabey gehabt haben.
Zum Anderen eyn herzliches „Vergelt’s Gott“ an das gesamte Team um Josefine fuer die Organisation und Duchfuehrung des Verkaufs des silbernen Scheybleyns und den damit eynhergehenden Freyausschank.

Es war eyne grosze Entlastung fuer uns – habt groszen Dank dafuer.