Am 27. Tag im Brachet AD MMXV weylten die Spielleute Skadefryd im „Bollwerk gegen Truebsal“ zu Seckinga, direkt am Rheyne gelegen.

Konnte doch Recke Jan, der Suebe, im Monat Brachet die Jaehrung seyner Erscheynung auf dieser Erdenscheybe feyern und damit auf eyn halbes Jahrhundert Erdendaseyn zurueckblicken.

Jan, der Suebe, gab hierzu eyn groszes Fest, zu welchem er viele Menschen in das Bollwerk gegen Truebsal lud.

Wie wir feststellen konnten war eyne grosze Anzahl der Gaeste aus Sueviae hier an den Rheyn gereyst.

Bereyts zur vierten Stund im Meridianus traf man sich, um genuesslich das eyne oder andere Glas perlenden Weynes zu genieszen und sich eyn wenig naeher bekannt zu machen.

Die Spielleute trugen zwischendurch ihre Utensilien und Instrumente in den Festsaal, der ganz oben im Turm gelegen war. Viele, viele, viele Stufen…….

Aber nachdem die Spielfrouwen und –mannen ein Wochenende zuvor vier Tage lang ihr „Trainingslager“ auf der Reychsburg „Trifels“ absolviert hatten, bey welchem ueber diese Tage rund 7.000 Stufen zu bewaeltigen waren, erschienen uns die schiefen und steilen Holzstufen voellig unscheynbar und lockten keynen der Vaganten so richtig aus der Reserve!

Nach getaner Vorarbeyt liesz man sich die aufgetragenen Suessspeysen, zusammen mit eynem osmanischen Heyszgetraenk munden. Koestlich koestlich kann man nur erwaehnen.

Kaum waren die letzten Kruemel der Suessspeyse vertilgt, erschien ein “waschechter badischer Schotte“ aus der badischen Hauptstadt mit einer großen Sackpfeife und erfreute die Anwesenden und den Jubilaren mit wohlgesetzten Tonfolgen.

Bei dem eynen oder anderen Liedleyn konnte Jan, der Suebe, ein Traenleyn in seynen Augen nicht verbergen.

Nach weyterer Sackpfeifenmusik, genannt „Sets“ und eynem Vortrag eynes Helvetiers gaben die Spielleute Skadefryd vor der Hauptspeys noch eynen Vorgeschmack auf ihre Musici.

Schlieszlich wurde von eynem Fleyschhauer die Atzung aufgetragen. Viele Pfannen und Behaelter prall gefuellt mit den koestlichsten Speysen trug man die vielen Stufen hinauf  in den Saal.

Nachdem alles praechtig aufgetischt ward,  eroeffnete Jan, der Suebe die grosze Fresserey.

Erst zierte man sich eyn wenig – keyner wollte der Erste am Fleyschtopfe seyn, dann aber fiel man doch ueber diese herrlichen Gaben her.

Die Waenste gefuellt und den Durst gestillt, waren die Gaeste nun bereyt fuer die Weysen und Bardengesaenge von Skadefryd.

Und so gaben wir wieder eynmal Alles! Frenetischen Jubel und lautes Handge-klapper ernteten wir zuhauf.

Mit unserem Liedleyn ueber „Loch Lomond“ beruehrten wir unseren Jubilaren besonders. Er lauschte andaechtig und auch hier stand ihm das Wasser in den Aeugleyn.

Erst kurz vor der Geysterstunde beendeten wir unser Gastspiel.

Nachdem auch wir uns noch zu eynem gemuetlichen Ausklang zu den Gaesten gesellten und die verkauften silbernen Scheybleyn auf Wunsch signierten, rannen die Stunden sehr schnell dahin und so ergab es sich, dass die Letzten „Kaempfer“ erst zur zweyten morgendlichen Stund den Weg in ihre Heymstatt fanden.

Recke Jan, der Suebe, wurde derweyl vermisst. Man klaerte uns aber darueber auf, dass der in die Jahre gekommene Mann von der Muedigkeyt ueberwaeltigt wurde und sich in seyne stinkende Kutsche zurueckgezogen hatte, um sich dem Schoenheytsschlafe hinzugeben.

Getreu dem Motto aus eynem unserer dargebotenen Lieder „Unser Schlosz ist die ganze Welt – Unsere Decke ist das Himmelszelt“!

So lieszen wir Ihn denn „in Frieden ruhen“.