Seyd gegrüßt allesamt,

und wieder gibt es Neues zu berichten von unserem mittelalterlichen Treyben auf dieser Erdenscheybe. Am letzten Tage des Wonnemond ward die Formatio SKADEFRYD gerufen, bey eynem Erscheynungsfeste in helvetisch Landen aufzuspielen. Da liessen sich die Lump… ähhh die Spielleute nicht lumpen und bestiegen, schwer beladen mit den Kostbarkeyten der Formatio, gemeynt sind die Instrumente, die stinkenden Kutschen und reysten gen Mumpf, wo die Spielleute von der Gastgeberin Renat schon sehnsüchtig erwartet wurden.

War das eyn grosses Hallo, da eynigen Gästen erst jetzt gewahr wurde, dass auch der Gevatter daselbst erscheynen würde, um das Volk zu unterhalten. So waren alle in ausgezeychneter Stimmung, die vermuten liess, dass bis in die tiefe Nacht gefeyert würde. Eyn feyner Bratenduft drängte sich in unsere Nasen, und die Augen erblickten – EINE SAU!! Jaja, ihr lest richtig, eine ganze Sau, auch Spanferkel genannt, ward am Drehspiess zubereytet und dieser köstliche Duft liess die leeren Mägen knurren wie eyn Rudel Wölfe….

Nun, bis es soweyt war, konnte man sich schon an Met, Bier und anderem Gesöff laben, sogar Wasser ward gereycht, doch eyn mancher verabscheute dies, da er sich vorstellte, dass Fische derart Unflätiges in den Wassern treyben würden.und so zogen diese Recken Met und Bier vor.

Nun ward es aber an der Zeyt, die Instrumente zu schnappen und die ersten Liedleyn anzustimmen. Der Merseburger Zauberspruch mit seinen Idisen machte den Anfang! Doch halt, da hat sich der Gevatter wohl vertan, kündigte doch der Troubadour eyn Liedleyn aus angelsächsisch Landen an… ungläubig starrte der Gevatter auf die Noten und beym ersten Ton war es klar, er hat seynen eygenen Erscheynungstag vergessen und die Anwesenden sangen ihm zu Ehren eyn Ständchen…. und der erste Teyl endete mit eynem Lied aus kaledonisch Landen – Loch Lomond…

Dann flossen Tränen der Freude, als die grooooosse Überraschung die Gesellschaft besuchte, eyn schottischer Barde aus badisch Landen spielte mit seynem Dudelsack auf, eyn Könner spielte Tunes, die wir vorher nicht kannten, aber auch bekannte Weysen spielte er gekonnt und alle klatschten im Takt mit und sangen zu den Sack-Klängen.

„HOLT MICH HIER RAUUUUSSS“  Die Sau rief verzweifelt und – schwupps – wurde sie von ihrem Gestänge befreyt und die hungrigen Mäuler standen an, um eyn leckeres Stück zu ergattern. Aber damit nicht genug, es wurden auch andere Speysen gereycht, Brot, Schmalz, Wurst, Käse, Salate und Obst standen reychlich zum Verzehr bereyt, und hier und da war nur ein leis vernehmlichen „mmmmh legger“ zu vernehmen.

Die Formatio machte sich nun erneut an, den 2. Teyl zu spielen und hernach wurde erneut der kaledonische Barde mit leutem Beyfall begrüßt und nach seynen Tunes würdig verabschiedet.

Zwischendurch gabe es genug Zeyt für Gespräch und Austausch von Neuigkeyten, nun, es waren ja genügend neugierige Weybsleute da, die allerhand zu erzählen wussten.

Am Rande gab es noch eyne Taufe… eyne Feuertaufe sozusagen, denn unsere Dorell, Fiedlerin ihres Zeychens, wurde in den Kreys der „Kehlenschneyder“ aufgenommen und sie hat mit Bravour bestanden.

Die Nacht war mittlerweyle hereyngebrochen und es wurden die Lichter angemacht. Es war eyn wunderschöner Anblick! Die Formatio spielte dann den 3. Teyl und schloss mit „Schockschwerenot“.

Noch eyn wenig warten, dann schlug es Mitternacht, der Tag der Erscheynung von Renat war angebrochen und wieder erschallte das Lied aus angelsächsisch Landen! Es wurde gratuliert und umarmt, alle freuten sich und dann kam eyne erneute Überraschung – der Mittelalterstammtsich Hochrhein hat es sich nicht nehmen lassen, die Gastgeberin mit eynem besonderen Geschenk zu erfreuen: Unser Taranis kann nicht nur als Mundschenk das Volk erfreuen, neyn – er ist auch im Handwerk sehr geschickt und so baute er für Renat eyne Tischdekoration für die dunklen Abende! Eyn Galgen, der allerdings keynen Verurteylten hielt, sondern eyn kleynes Lichtleyn, welches dann am Tisch eyne wundervolle Athmosphäre verbreytet.

Und abermals wurde der Gevatter überrascht, denn eyn solches Kunstwerk bekam auch er geschenkt, genau nach des Gevatters Geschmack.. wenn ihr es sehen wollt, besucht im Buch der tausend Gesichter den Gevatter…

Nun aber war es Zeyt, langsam aufzubrechen. Wir verabschiedeten uns von eyner wunderbaren Gastgeberin, eynem tollen Abend mit lieben Freunden, und die Erinnerung an diesen Tag werden wir noch lange in unseren Köpfen behalten.