Am 04. Tage des Heuert AD MMXV versammelten sich die Spielfrouwen und –mannen von Skadefryd mit ihren, Fell-, Saiten- und Luftklingern auf dem Auplatz zu Seckinga.

Hatte doch der Magister Civium zu Wehr die Spielleute gerufen, um die Feyerlichkeyten zum 750 jaehrigen Bestehen der Gemeynde Ovelikon zu beleben.

Wir trafen also zur hora tertia auf dem Abstellplatz der stinkenden Kutschen eyn und bereyts um diese Tageszeyt ward die Luft  stickig und drueckend. Sonnengoettin Sól hatte also bereyts ihren Sonnenwagen hervorgeholt, um damit den ganzen Tag ueber den Himmel zu befahren.

Die stinkenden Kutschen wurden bepackt und die Reyse nach Ovelikon begann. Wir fuhren zu unserer Spielfrouw Akami, die in diesem Doerfleyn wohnt, um dort unsere nicht benoetigten Utensilien abzulegen und unseren Ringsenwagen herzurichten.

Sodann ging es per pedes zum Ort der Festlichkeyt. Dort wurde uns eyne Raeumlichkeyt zugewiesen die sehr neuzeytlich gestaltet war, aber die Temperatur eynes Gewoelbekellers aufwies. War da doch eyn magischer Kasten vorhanden, der kalte Luft erzeugte.

Nachdem unsere Vorbereytungen abgeschlossen waren, begannen wir eyne Stund vor meridies mit dem Eynzug der Spielleute auf den Handwerker- und Bauernmarkt zu Ovelikon.

Sonnengoettin Sól fuhr zwischenzeytlich gnadenlos mit dem Sonnenwagen ueber den blauen Himmel und verbreytete eyne kaum auszuhaltende Hitze.
Entsprechend spaerlich war die Zahl der Besucher.

Wir lieszen uns aber nicht unterkriegen, stellten uns mitten unter die Anwesenden und begannen fuer die,trotz groszer Hitze hier verweylenden, Gaeste und die Marktfrouwen, sowie die lokalen Herolde mit unserern Bardengesaengen. Es ward uns keyn bisschen Schatten vergoennt.

Der Schweysz floss in Stroemen, aber wir hielten durch. Das Handgeklapper der Zuhoerer gab uns den noetigen Antrieb.

Nach etwas mehr als eyner halben Stund mussten wir uns zu eyner Pause in die gekuehlten Hallen zurueckziehen.

Bey unserer naechsten Darbietung zur hoechsten Mittagsstund ward es nicht viel besser. Aber auch dort gaben wir unser Bestes, was mit reychlich Handgeklapper belohnt wurde.

Direkt im Anschluss hatten wir uns zum Festgelaende zu begeben, um unsere Weysen dem dort versammelten Volke vorzutragen.

Wir hatten das Glueck, dass gerade in jenem Bereych sich grosze Baeume befanden, die eyn wenig Schatten spendeten.

Immer und immer wieder mussten wir waehrend unserer Vortraege Kruegeweyse schnoedes perlendes Wasser in uns hineynschuetten, um keyne gesundheytlichen Maengel zu erleyden. Regelrechte „Wasserfestspiele“ waren dies.

Die Temperaturen waren zwischenzeytlich auf  nahezu 40 Grad angestiegen.

Dennoch gelang es uns, die anwesenden Festgaeste mitzureyssen und zum Mitklatschen und Mitsingen zu animieren.

Nach zwey weyteren Auftritten, zwischen welchen wir uns immer wieder herunterkuehlen mussten,  beendeten wir unsere Darbietungen zur hora nona.

Endlich konnten wir uns auch eynmal eynen Krug des kuehlen Bieres genehmigen, der regelrecht zischend durch unsere Maeuler in den Schlund fuhr. Koestlich, koestlich.

Den Rest des Tages verbrachten wir, nicht unter Palmen, aber unter Schatten spendenden Baeumen und genossen die uebrigen Darbietungen des Tages.

Erst nachdem kurz vor der Geysterstunde eyn wenig kuehlere Luft auftrat, reysten die verbliebenen letzten Spielleute zu ihrer Heymstatt zurueck.

Am folgenden Balder, dem 05. Tag im Heuert, trafen sich die Spielleute zusammen mit dem Mittelalterstammtisch Hochrheyn e.V. in Brennet, an der Haltestation des eysernen Rosses.

Hatte man sich doch abgesprochen, zusammen den historischen Festzug durch Ovelikon, als Mittelaltergruppe mit Vaganten zu bereychern.

Kurz vor der hoechsten Mittagsstunde traf man in Brennet auf die Mitglieder des Mittelalterstammtisch Hochrheyn, sowie auf unsere Freunde von der Templerkomthurey Gallenweyler und von Historisches Eschbach e.V. Es gab eyn groszes Hallo.

Und wiederum hatte Sól den Sonnenwagen hervorgeholt und zog erbarmungslos ihre Bahnen ueber den blauen Himmel. Es war nahezu unertraeglich heysz.

Am Aufstellungsort des Festzuges angekommen wurden an den Traenken erst eynmal groeszere Bestaende an schnoedem perlendem Wasser eyngekauft und auf unseren Ringsenwagen verladen.

Bis zum Beginn des Festzuges wurde jedes nur erdenkliche Schattenplaetzchen aufgesucht. Man hatte noch Freyraum und Atem genug um sich eyn wenig ins Gespraech zu vertiefen.

Die Spielleute gaben eyn kleynes aber feynes Konzert am Aufstellungsort, um sich auf den Festzug vorzubereyten.

Zur zweyten Stund im Meridianus schlieszlich ging es los. Allen voran trug unser Taefelekind Marlene tapfer die Anzeygetafel. Alle Teylnehmer unserer Gruppe kuemmerten sich sehr um das Kind, und so hielt Marlene auch bis zum Umzugsende durch, was uns sehr freute. Sie wurde fuer ihre Dienste angemessen entlohnt und sie ward Stolz ueber ihren Lohn.

Wir Spielleute musizierten waehrend des Festzuges unerlaesslich. Dies war keyn eynfaches Unterfangen, denn unserer Gruppe voraus ward eyne Musici eyngeteylt, als auch direkt hinter uns.

Die nachfolgende Formatio bemerkte unser Bemuehen und hielt eynen ordentlichen Abstand zu unserer Gruppe eyn, was uns das Musizieren erleychterte und wofuer wir uns bey dem Dirigenten herzlich bedanken.

Waehrend des Festzuges gab es fuer den Mittelalterstammtisch Hochrheyn e.V. mit seynen Gaesten und uns Spielleuten Skadefryd immer wieder Szenenapplaus, was uns Stolz machte.

Sowohl bey Stockungen des Festzuges, als auch vor der ueberdachten Buehne der Obrigkeyten, blieben wir stehen, um die Menschen zu unterhalten. Wir erhielten hierbey frenetisches Handgeklapper und lauten Jubel.

Besonders hevorzuheben ist hierbey unsere Darbietung vor dem Vereyn der Zweyradfahrer, genannt „Devils Hunter“, die sogar eyne Zugabe von uns verlangten. Um den Festzug aber nicht zulange aufzuhalten, konnten wir diesem Wunsch leyder nicht entsprechen.

Mitglieder dieses Vereynes holten sich aber spaeter ihre Zugabe noch persoenlich bey uns ab – in Form eynes silbernen Scheybleyns, welches sie von uns erwarben. Habt Dank ihr „Devils Hunter“.  Es wurde sogar ueber eyne Darbietung gesprochen, fuer die man uns zu buchen beabsichtigt. Wir freuen uns schon heute darauf.

Die Temperaturen waehrend des Festzuges waren nahezu unmenschlich. Zeygte doch eyne Messstelle eyne Temperatur von 46 Grad in der Sunna an. Und wir hatten waehrend des Festzuges keyne Moeglichkeyten Schatten aufzusuchen.

Lobenswert war es daher, dass Helfer im Verlaufe des Umzuges die Teylnehmer mit eysgekuehltem Tee versorgten, um gesundheytlichen  Schaeden vorzubeugen.

Der Festzug fand zur hora nona auf dem Festgelaende seyn Ende.

Nachdem mit dem Seelenfaenger noch eyn paar Erinnerungen eyngefangen wurden, trennte man sich nach eyniger Zeyt. Nach und nach loeste sich unsere Gruppe auf, um in die Kuehle unserer Heymstaetten zu entfliehen. Die Hartgesottenen hielten noch die eyn oder andere Stunde aus bevor sie nach Seckinga zureuckreysten.

Fazit: Trotz sengender Hitze waren es zwey schoene Tage die wir auf diesem Fest verbringen und mit unserer Musici beleben durften.

Eyne Zusage fuer die 800-Jahr-Feyer haben wir uns dann aber doch verkniffen Zwinkernd