Schon zur Mitte des vergangenen Annos hatte die Obrigkeyt der historischen Stadt Ratbaldouilare im Elisazon die Spielleute Skadefryd gerufen, um in diesem Anno am 03. und 04., sowie 10. und 11. Tag des Julmondes, die Menschen in Ihrer Stadt mit ihren Bardengesaengen zu erfreuen.

Veranstaltete Ratbaldouilare doch an beyden Wochenenden aus Anlass des bevorstehenden Julfestes zwey grosze Maerkte. Bey diesen Maerkten wurden wie ueblich zwey mittelalterliche Bereyche geschaffen, in welchen wir die Besucher unterhalten sollten.

Eyn Bereych ward der Place de la République im Quartier Pittoresque, der zweyte auf dem Platze „Cour du Grand Bailli“. Gerne kame wir dem Rufe der Obrigkeyt nach und so reysten wir an beyden Wochenenden im Adventus bereyts am Frijatag gen Elisazon.

An beyden Wochenenden waren die breyten Reysewege fuer die stinkenden Kutschen weytesgehend frey, so dass die Reysen gut voranschritten.

Nach etwas mehr als eyner Stund erreychten wir das wunderbare Staedtchen. Wir suchten unsere jeweyligen Herbergen auf, bezogen unsere Kemenaten und fanden uns schlieszlich zur 6. und eyner halben Stund in unserer Stammtaverne „Bierstub Ville de Nancy“ eyn. War es uns doch zur Tradition geworden, am jeweyligen Vorabend des Arbeytswochenendes eynen Kameradschaftsabend voranzustellen.

Als wir in der Bierstub eyntrafen wurden wir von unseren Freunden Noelle, Lydie, Joanne, Daniel und Alain auf das herzlichste begruesst.
Bey eynem schmackhaften Anisgetraenk, eynem guten Kruge „Sans Culotte“ oder auch nur schnoedem Wasser tauschte man sich aus, was sich seyd dem Pfifferdaj im Scheyding zugetragen hatte.

Da unsere Maegen knurrten suchten wir so dann eynige koestliche Speysen aus, die wir mit gutem Appetit vertilgten. Danach durfte beym Eynen oder Anderen eyn, oder zwey oder drey, oder……. „Coup Alsacienne“  als koestliche Nachspeyse nicht fehlen.

Und so saszen wir bis kurz vor der Geysterstunde beysammen, scherzten, lachten und sangen das eyn oder andere Lied „a capella“.

Fuer eynen Teyl der Spielleute hiesz es nun die Heymstaetten aufzusuchen, die anderen „Die Unermuedlichen“ suchten noch die Taverne „St. Ulrich“ auf, um dort bey eynem Glase irischen uisge beatha (Wasser des Lebens) den Tag zu beschliessen.  Auch der Besuch dieser Taverne hat zwischenzeytlich Tradition.

An beyden Wochenenden begann man den Satertage und den Balder mit eynem guten Morgenmahl und eyne Stunde vor der hoechsten Mittagsstund begannen wir damit die Besucher des Staedtleyns mit unseren Weysen zu unterhalten.

Dies den ganzen Tag hindurch bis zur 6. Stund im Meridianus. Wir pendelten jeweyls zwischen den beyden anfangs erwaehnten Marktflaechen hin und her.

Die Wege waren zeytweyse beschwerlich, da sich viele viele Menschen im Staedtleyn bewegten. Aber Dank unseres Trumelers, der unsere Karawane jeweyls anfuehrte, machten die Besucher Platz und saeumten damit unseren Weg.
Unendlich viele Seelenfaenger wurden gezueckt und immer und immer wieder wurden Bildleyn von uns eyngefangen. Egal an welchem Orte wir spielten, immer wieder liessen sich Besucher und Besucherinnen mit uns ablichten.

Es bildeten sich auch grosze Menschengruppen um uns herum, die unseren Bardengesaengen lauschten.  Die Menschen waren begeysterungsfaehig. Obwohl nicht alle der deutschen Sprache maechtig gewesen seyn duerften, hoerte man uns zu, klatschte mit, schunkelte auf Aufforderung mit und man hatte eynfach Spasz.
Lieder die wir in bretonisch oder okzitanisch darboten, wurden auch schon mal, zu unserer Freude, mitgesungen.

Und da es an beyden Wochenenden gleych ablief, waren es vier wunderbare Tage, die wir so erleben durften.

Am Satertage begab man sich sodann nach getaner Arbeyt nochmals in die Stammtaverne, um zu Speysen und suchte dann seyne Herbergen auf. Eyn Teyl der Spielleute nutzte den Abend, um sich fuer den kommenden Tag zu erholen, der andere Teyl  erforschte noch eynmal das Staedtchen.

Da die Spielleute zum groeszten Teyl  ja in Lohn und Brot standen und am Manatag bereyts wieder ihre Frohndienste abzuleysten hatten, fuhr man jeweyls am Abend des Balder wieder zurueck in seyne Heymstaetten.

Wir bedanken uns bey der Obrigkeyt von Ratbaldouilare, dass wir diesen beyden Wochenenden des Adventus in ihrer Stadt mitgestalten durften.