Es ward vor vielen Monden, als die Spielleute „Skadefryd“ ein Ruf aus der fruehalamannischen Siedlung Louchiringin im Chlegouve erreychte.
Gab es doch dort zwey Menschen, Sabrina und Armin, die sich zueynander hingezogen fuehlten und ihre Zuneygung mit dem Segen der Obrigkeyt zu festigen beabsichtigten.
Und so ergab es sich, dass diese Liebenden bereyts im Lenz AD MMXIV zu Seckinga mit den Spielleuten zusammen trafen, um ueber die Festlichkeyt zu Reden und das Protokoll des Abends auszuarbeyten.
Als Tag der besonderen Festlichkeyt ward der 18. Tag im Gilbhart vereynbart.
An diesem Tage also trafen sich die Spielfrouwen und –mannen mit ihrem Faehnrich Graf Markus zur 4. und eyner halben Stund im Meridianus auf dem Abstellplatz der stinkenden Kutschen, genannt Auplatz, zu Seckinga, um nach Louchiringin im Chlegouve zu reysen.
Die Reyse verlief im Groszen und Ganzen nicht sehr beschwerlich. Nur in Waldishuote stauten sich die stinkenden Kutschen vor der Grenze nach Helvetien und wir kamen kaum voran. Waren doch eynige Stunden zuvor eine Vielzahl von Helvetiern mit ihren Reysewagen dort eyngefallen, um sich mit Nahrung und lebensnotwendigen Utensilien eynzudecken.
Tja vor vielen vielen Monden schickte man aus Savoyen, als dort die Hungersnot sich ausbreytete, die Kinder mit ihrem Murmeltier zu Fusz nach Alamannien, damit sie um Nahrung betteln sollten.
Inzwischen scheynt sich die Hungersnot in gesamt Helvetien ausgebreytet zu haben, wenn man die unzaehligen vollbepackten groszen Kutschen sah.
Nachdem wir den Abzweyg nach Helvetien passiert hatten, ging die Reyse wieder flott vonstatten.
Als wir am groszen Festgebaeude zu Louchiringin im Chlegouve ankamen, hatten sich bereyts grosze Menschenansammlungen vor dem Eyngang gebildet. Alle waren gewandet, was natuerlich wunderbar anzuschauen war. Waren doch Edelfrouwen und –maenner, dort versammelt, Bauern, Knechte, Rittersleut u.v.m.
Nachdem wir unser Domizil aufgesucht, mit den Liebenden uns besprochen und unsere Stimmbaender eyn wenig in Bewegung versetzt hatten, folgte zur 7. Stund im Meridianus das grosze Ereygnis.
Just zu dieser Uhrzeyt wurden die Lichter in dem groszen Festsaale geloescht, die Tore wurden geoeffnet und es erschienen Freya, Akami und Gunnar als Fackeltraeger. Ihnen folgte im mysthisch flackernden Scheyn der Fackeln GEVATTER TOD, sodann holde und gar lieblich anzuschauende Jungfern. Danach die Braut, gefuehrt von ihrem Herrn Vater und schlieszlich Nephilim, Dorell und Franck die diesen Augenblick mit der Heptessenz musikalisch umrahmten. Den Schluss machte unser Faehnrich Graf Markus mit dem Banner.
Die Braut wurde zur Mitte des Saales gefuehrt, wo sie von ihrem Liebsten, begleytet von jungen Recken, sehnlichst erwartet wurde.
Der Vater uebergab die sehr anmutig anzuschauende Mayd an den Kuenftigen und sie mussten auf den bereytgestellten Stuehlen Platz nehmen.
Aber was war das? Es fehlte der Klerus? Sollte nicht ein Diener Gottes nun die Trauung vollziehen? Hatte dieser den Termin gar vergessen oder ist dem Pfaffen eventuell etwas zugestoszen? Es kam Unruhe unter dem Volke auf.
Aber weyt gefehlt!! Gevatter Tod gar selbst ward gebeten die Trauung vorzunehmen – denn er ist das Ende und der Anfang!
Und gesagt getan. Gevatter Tod liesz das Stundenglas, welches die Lebensuhr der Liebenden herunterlaufen liesz anhalten, damit sie noch viel Zeyt miteynander zu verbringen haben.
Gevatter Tod gab eynige Schwaenke aus dem bisherigen Leben des Paares zum Besten und vollzog letztlich in eyner sehr wuerdigen Zeremonie die Trauung.
Als sich das Paar schlieszlich kuessen durfte, brach lauter Jubel der Anwesenden aus und es wurden Glueckwuensche ausgesprochen und reychhaltig Gaben ueberreycht.
Nachdem die Gaeste schlieszlich ihre Plaetze eyngenommen hatten, spielten die Spielleute „Skadefryd“ fuer eyne Weyle auf.
Dies jeweyls im Wechsel mit dem „Herrn der silbernen Scheybleyn“, der mit Weysen aus der Neuzeyt das Volk bewegte (es zum Tanzen brachte).
Wenn die Mayden und Recken des Hueftschwungs muede zu werden schienen, lauschten sie dankbar wieder den Bardengesaengen von Skadefryd
So gelang es uns die Menschen auf mehrere Zeytreysen mitzunehmen und zwischen den Jahrhunderten hin und her wechseln zu lassen.
Die Spielleute mussten auch keyne Hungersnot leyden. Ward doch reychlich aufgetischt. Koestlichste Speysen in groszer Menge und edle gute Tropfen waren aufgefahren. Und so konnten auch wir uns guetlich tun.
Die Spielleute erhielten fuer ihre Musici reychlich Handgeklapper und das Brautpaar ward begeystert.
Schlieszlich beendeten wir unsere Bardengesaenge kurz vor der Geysterstunde. Nach dem Genuss von dargebotener Suessbaeckerey und eynem kleynen Schluck kuehlen Bieres oder des guten Wassers machten wir uns letztlich wieder auf die Reyse zu unserer Heymstatt.
Und die Spielleute „Skadefryd“ wuenschen den Getrauten, die sich getrauten, alles erdenklich Gute, Glueck und Zufriedenheyt auf ihrem gemeynsamen Lebensweg. Sabrina und Armin moege der vom Gevatter geschlossene Bund auf ewig halten.